Die Bebelschule und ihr Namensgeber
Mit einer Lesung der Historikerin und Sozialwissenschaftlerin Dr. Notz aus Berlin beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der August-Bebel-Gesamtschule mit dem Namensgeber ihrer Schule. Der Kontakt zu Frau Notz konnte über den DGB Lahn-Dill hergestellt werden. Frau Notz konnte viele Details aus der Kindheit und Jugend von August Bebel berichten. So wohnte er von seinem 6. bis 18. Lebensjahr in Wetzlar in einem Fachwerkhaus am Brodschirm, das heute noch steht. Dieses Haus ist vielen Schülerinnen und Schülern bekannt, sein bedeutendes Lebenswerk gerät jedoch meist aus dem Blick. August Bebels politisches Wirken und seine Überzeugungen seien jedoch, so Frau Notz, ganz wesentlich mit seinen alltäglichen Erfahrungen und Erlebnissen in Wetzlar verbunden. Als Kind aus sehr ärmlichen Verhältnissen habe er schwere Zeiten durchleben müssen. Durch sein großes Interesse am Lesen unzähliger Bücher habe er sich ein breites Wissen angeeignet und seinen Horizont erweitert. Seine Erfahrungen in Wetzlar hätten ihn geprägt, so Notz, und entscheidend dazu beigetragen, sich zeitlebens für die Belange der Arbeiter und Benachteiligten einzusetzen. Schließlich führte ihn sein Engagement viele Jahre später an die Spitze der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). So konnte Frau Notz den Schülerinnen und Schülern auch vermitteln, dass August Bebel entscheidenden Einfluss darauf hatte, dass sich die Stellung und die Rechte der Frauen seit der Kaiserzeit deutlich zum Positiven verändert haben. Abschließend ging die Referentin auch auf die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation ein und stellte fest, dass Bebels Wirken als vehementer Verfechter der Demokratie heute aktueller denn je sei. Herr Scholz, der stellvertretende Schulleiter, bedankte sich am Ende herzlich bei Frau Notz für den spannenden Vortrag. Er gab den Schülern mit auf den Weg, sich den Namensgeber der Schule zum Vorbild zu nehmen und sich für unsere Demokratie stark zu machen.